Zusammen bauen wir ein Mosaik: wie leben wir ein gutes Leben in einer gesunden Welt?​

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Meinen ersten Kaktus habe ich mit vier Jahren bekommen. Dieses dornige, bizzare Wesen blühte als Dank für meine liebevolle Pflege wunderschön. Nach meiner Gärtnerlehre habe ich zuerst in verschiedenen botanischen Gärten gearbeitet, dann Biologie studiert. Erst während der Doktorarbeit in der Atacama-Wüste in Chile habe ich zurück zu den Kakteen gefunden. Jetzt, bei meiner Arbeit in der Sukkulenten-Sammlung, kann ich meine alte Leidenschaft voll ausleben. Für einen Pflanzenliebhaber, Gärtner und Wissenschafter ist die Sammlung ein perfekter, riesiger Spielplatz.

Bei der Feldarbeit bekommt man mit, wie schnell Arten und ganze Habitate verschwinden. In Brasilien gibt es einen Kaktus, der erst vor gut zwanzig Jahren entdeckt wurde. Dieser Kaktus hat sich über sechs oder sieben Millionen Jahre entwickelt und sich perfekt an seine Umwelt angepasst. Sein Pech: Er wächst auf einem einzigen Quarzhügel, der wird aus wirtschaftlichen Gründen jetzt abgebaut. Die Art wurde in zwei Jahrzehnten seit der Entdeckung vernichtet. Es gibt zwar noch Individuen in Sammlungen und man versucht Samen zu gewinnen, aber die genetische Vielfalt ist halt sehr beschränkt. Wir möchten durch unsere Kompetenzen Arten retten. Wenn möglich vor Ort, zur Not in unserem Haus. Wir wollen in der Sukkulenten-Sammlung komplexe Zusammenhänge für das breite Publikum verständlich machen.

Wir wollen komplexe Zusammenhänge einem breiten Publikum verständlich machen. Sukkulenten eignen sich besonders gut, um die Auswirkungen des Klimawandels zu erklären. Sukkulenz ist die Fähigkeit von Pflanzen, Wasser zu speichern. Sukkulenten sind enorm vielfältig, passen sich auf ganz unterschiedliche Weise an ihre Umwelt an. Warum ist diese Vielfalt so wichtig? Wenn es in Zukunft noch trockener wird, ist die Chance gross, dass dank der riesigen Vielfalt einige Arten gedeihen und sich fortpflanzen. Mit Wissen und Geschichten können wir den Menschen eine persönlichere Beziehung zu Pflanzen ermöglichen. 

In der Ausstellung über sukkulente Nutzpflanzen haben wir gezeigt, wie vielfältig wir Sukkulenten nutzen. Wir essen zum Beispiel die Sukkulente Ananas, oder wir färben unsere Lippen mit roter Farbe von Läusen, die auf dem Feigenkaktus leben. Wir möchten die Menschen sensibilisieren und ihnen helfen, Demagogisches kritisch zu hinterfragen.

Ich bin traurig und wütend über die Entwicklung auf dem Globus. Die Motivation, die Welt zu bewahren, aber bleibt. Was soll man sonst machen? Ein Freund sagte mir, dass man als Tier- oder Pflanzenforscher automatisch zum Naturschützer und Aktivisten wird. Schliesslich hat man die Arten, mit denen man arbeitet, gerne. Sich mit der Natur zu beschäftigen, sei es am Schreibtisch, im Gewächshaus, daheim auf dem Balkon oder beim Spazieren im Wald, das schafft Verbundenheit. In meinen Herzen lebt die Hoffnung dadurch weiter.

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Auf den Klimapavillon bin ich bei meiner Suche nach einer Organisation gestossen, die sich für den Natur- und Klimaschutz engagiert. Ich habe mit dem Geschäftsführer Markus Keller zum Kaffee abgemacht,

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Eigentlich wollten wir damals nur eine Kolumne über die Stimmung in Kiew bringen, eine Zusammenarbeit des Onlinemagazins Republik mit dem ukrainischen Fotografen Lesha Berezovskiy. Wie lebt eine junge Generation, aufgewachsen

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Früher war ich ein echter Öko-Besserwisser und habe die Leute kritisiert, die in den Ferien nach Sambia flogen oder übers Wochenende nach Mallorca. Heute wandle ich das in positive Energie

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Als Direktor vom Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich setze ich mich für das grünste Blau der Welt ein. Du verstehst schon, das Züri-Blau meine ich! Das haben wir uns

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Ich bin tatsächlich ein generalistischer Aktivist. Vielleicht liegt das an meinen Genen oder meiner Kindheit. Schon mein Vater hat sich in den Sechzigern gegen eine Kehrrichtdeponie gewehrt, weil es Probleme mit dem Grundwasser gab.

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Mit Anfang Zwanzig habe ich meinem Gottenkind zur Geburt ein Buch zur Friedensbewegung geschenkt und einen Brief dazu gelegt: Wenn ich einmal erlahmen sollte, angepasst werde, solle sie mich bitte

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stories for future

Stories for Future lässt Menschen Geschichten erzählen. Über ein gutes Leben, eine gesunde Welt, über neue Perspektiven und alles, was sie schön finden, was ihnen wichtig ist und ihnen guttut.

Die meisten Geschichten entwickeln sich in einem Gespräch und wir schreiben sie auf. Manche Geschichten werden uns zugeschickt, auf Einladung oder spontan. Viele Geschichten ergeben sich durch spontane Kontakte, Empfehlungen und Zufälle.

Die Geschichten widerspiegeln nicht immer unsere Meinung; und die Geschichtenerzählerïnnen sind wohl auch nicht immer einer Meinung.

Stories for Future wurde 2020 von Moritz Jäger und Gabi Hildesheimer ins Leben gerufen. Das Projekt ist nicht-gewinnorientiert und zählt auf viel freiwillige Arbeit. Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt Stories for Future für die Projektphase 2021-2024. Neben der digitalen Publikation veranstaltet Stories for Future immer wieder Ausstellungen im physischen Raum und Workshops und Vorträge.

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