Zusammen bauen wir ein Mosaik: wie leben wir ein gutes Leben in einer gesunden Welt?​

Folge den neuen Geschichten jeden Dienstag und Freitag

-187-

Kinder beim Lernen begleiten und Lebensmittel retten sind meine wichtigen Themen. Mit der Arbeit in der Waldschule verdiene ich mein Geld, und die Freizeit – wenn man das so nennen kann – widme ich den Lebensmitteln. Hinter beidem möchte ich stehen können, bei beidem glücklich sein.

Ich mache die Ausbildung zur Naturpädagogin, aber durch die Praxis beim Arbeiten lerne ich mehr als in der Ausbildung. In der Waldschule sind wir eine wunderbare Gemeinschaft, dreissig Kinder in verschiedenen Altersstufen. Auf der Kindergartenstufe heissen sie Wurzelwirbel, auf der Schulstufe Zapfenzwirbel. Ich versuche genauso offen zu sein wie die Kinder. Die Neuen haben gerade ihre Sammelsäckchen gebastelt. Die Älteren haben sie begeistert dabei unterstützt. Sie zeigen gerne, was sie können, übernehmen die Rolle von Helferkindern. Im Mathe-Unterricht zählen sie Holzstücke, machen Spiele, messen alles Mögliche aus. Rechnen passiert so ganz oft nebenbei. Im Sprachunterricht schreiben sie jede Woche zwei Einträge in ihr selbst gemachtes Ledertagebuch. Für die einen ist es ein Erfolg, wenn sie ein paar Wörter schreiben können. Mit anderen arbeiten wir genauer am Inhalt und der Form.

Es ist doch schon verrückt, dass an öffentlichen Schulen schon sechsjährige Kinder stundenlang stillsitzen müssen. Bei uns bewegen sie sich in der Natur, der Umgang miteinander und die Lust am Lernen stehen im Zentrum. Das sollte doch für alle Kinder möglich sein. 

An zwei Vormittagen pro Woche üben die Schulkinder in unserem Raum an der ETH. Im Garten, wo wir Pause machen, hat es einen Gemeinschaftskompost. Einmal kamen die Kinder empört angerannt, weil sie im Kompost viel Brot gefunden hatten, das noch ganz gut aussah. Sie haben angefangen davon zu essen. Einige Eltern hätte das wohl gestört. 

Da kommen meine beiden Themen zusammen. Wenn wir im Wald kochen, verarbeiten wir oft gerettete Lebensmittel. Ich möchte die Kinder damit auch auf das Thema Food Waste sensibilisieren. 

Von mir sagen Menschen, ich sei extrem, weil ich fast ausschliesslich von gecontainertem oder durch Foodsharing gerettetem Essen lebe. Ich finde das inzwischen normal. Was ich zu viel habe, gebe ich zum Beispiel an den wöchentlichen Znacht für ukrainische Geflüchtete auf dem Wynegghof, befülle die öffentlichen Kühlschränke von Madame Frigo oder verteile es über private Kontakte weiter. Damit habe ich auch Abnehmer:innen für Fleisch gefunden, denn in meinem persönlichen Umfeld ist das gar nicht so einfach.

Ich lebe seit einigen Jahren so. Damit spare natürlich auch viel Geld, welches ich davor im Bioladen ausgegeben habe. Das macht sicher tausend Franken oder mehr im Monat, aber es ist auch viel Arbeit: Foodsharing und Containern ist für mich etwa ein 40-Prozent-Pensum. Apropos: beim Containern wurde uns schon ein Fünfzigernötli entgegengestreckt, weil die Leute gedacht haben, wir sind arm. Das ist doch irgendwie auch lustig.

-168-

Eigentlich wollten wir damals nur eine Kolumne über die Stimmung in Kiew bringen, eine Zusammenarbeit des Onlinemagazins Republik mit dem ukrainischen Fotografen Lesha Berezovskiy. Wie lebt eine junge Generation, aufgewachsen

Geschichte lesen »

-167-

Früher war ich ein echter Öko-Besserwisser und habe die Leute kritisiert, die in den Ferien nach Sambia flogen oder übers Wochenende nach Mallorca. Heute wandle ich das in positive Energie

Geschichte lesen »

-166-

Als Direktor vom Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich setze ich mich für das grünste Blau der Welt ein. Du verstehst schon, das Züri-Blau meine ich! Das haben wir uns

Geschichte lesen »

-165-

Ich bin tatsächlich ein generalistischer Aktivist. Vielleicht liegt das an meinen Genen oder meiner Kindheit. Schon mein Vater hat sich in den Sechzigern gegen eine Kehrrichtdeponie gewehrt, weil es Probleme mit dem Grundwasser gab.

Geschichte lesen »

-164-

Mit Anfang Zwanzig habe ich meinem Gottenkind zur Geburt ein Buch zur Friedensbewegung geschenkt und einen Brief dazu gelegt: Wenn ich einmal erlahmen sollte, angepasst werde, solle sie mich bitte

Geschichte lesen »

-163-

In Spanien setzt man jahrhundertealte arabische Bewässerungssysteme wieder instand. Manche Wasserleitungen der Römer sind noch immer in Betrieb. Und die Inkas bauten hoch in den Anden Pflanzen an und ernährten

Geschichte lesen »

stories for future

Stories for Future lässt Menschen Geschichten erzählen. Über ein gutes Leben, eine gesunde Welt, über neue Perspektiven und alles, was sie schön finden, was ihnen wichtig ist und ihnen guttut.

Die meisten Geschichten entwickeln sich in einem Gespräch und wir schreiben sie auf. Manche Geschichten werden uns zugeschickt, auf Einladung oder spontan. Viele Geschichten ergeben sich durch spontane Kontakte, Empfehlungen und Zufälle.

Die Geschichten widerspiegeln nicht immer unsere Meinung; und die Geschichtenerzählerïnnen sind wohl auch nicht immer einer Meinung.

Stories for Future wurde 2020 von Moritz Jäger und Gabi Hildesheimer ins Leben gerufen. Das Projekt ist nicht-gewinnorientiert und zählt auf viel freiwillige Arbeit. Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt Stories for Future für die Projektphase 2021-2024. Neben der digitalen Publikation veranstaltet Stories for Future immer wieder Ausstellungen im physischen Raum und Workshops und Vorträge.

Fragen, Feedback, Geschichten?