Diese Geschichte wurde uns am Parking Day erzählt. Was es mit diesem Tag auf sich hat, erfährt ihr in einer anderen Geschichte.
Wir haben eine Leinwand, einen Projektor, Lautsprecher und Subwoofer, Elektronik und Generatoren. Alles, was man für ein Kino braucht. Unser Kino können wir aufstellen, wo wir wollen, heute zum Beispiel auf einem Parkplatz. Das geht, weil wir keinen Stromanschluss brauchen. Strom produzieren wir eben mit Velos. Bevor es losgehen kann, wenden wir uns immer ans Publikum: Wir brauchen dein Velo, leihst du es uns? Wenn die Velos an unsere Generatoren angeschlossen sind, machen wir den zweiten Aufruf: Wir brauchen euch, dass ihr die Velos antreibt! Es braucht schon mindestens fünf Leute gleichzeitig, dass das Kino funktioniert. Die Velos stellen wir immer direkt neben die Zuschauer. Wenn jemand nicht mehr mag, kommt einfach jemand anderes dran. Es ist ein super Gefühl, auf deinem eigenen Velo zu sitzen und Strom zu produzieren. Wir wollen zeigen, wie viel Freiheit das Velo einem schenkt. Davon handeln auch viele Filme, die wir zeigen. Lustigerweise wirbt ja immer die Autowerbung mit Freiheit, nicht die Velowerbung. Das gesamte Material fürs Kino transportieren wir natürlich auch per Velo, einem Lastenvelo und einem Anhänger. Manchmal machen wir beim Transport eine ganze Velokarawane, johlen und freuen uns und erregen auch ein bisschen Aufmerksamkeit. Am Schluss kommt immer die Frage: Wie viel hätte denn der Strom gekostet, den wir produziert haben? Die Zuschauer erfahren dann, dass die produzierte Energie etwa 10 Rappen wert war, alle haben geschwitzt und es hat Spass gemacht. Und dann hoffen wir, dass wir Leute finden zum Abbauen.