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Ich bin gerne draussen. Zu Fuss unterwegs ist mir aber einfach zu langsam, und das Tram ist zwar gemütlich, aber wenn man einmal etwas länger bleibt, dann kann es gut sein, dass nur noch das Uber bleibt. Mit dem Velo ist das anders, man ist schnell, an der frischen Luft und bleibt fit, besonders wenn es den Hügel raufgeht. Für mich ganz klar, das Velo ist mein liebstes Fortbewegungsmittel.

Doch was für ein Velo sollte es sein? Darüber zerbrach ich mir den Kopf. Nicht zu teuer, dann ist es nur wahrscheinlicher, dass es gestohlen wird. Ein günstiges, neues von irgendeinem Online-Händler passt auch nicht zu mir, da habe ich ein schlechtes Gewissen und wegen der günstigen Teile geht es dann doch schnell kaputt. Ein altes, aber hochwertiges Velo zum selbst aufpäppeln, das wäre schon toll, aber das dauert und braucht viel Wissen.

Schlussendlich ist alles etwas anders gekommen und ich besitze nun ein ganz besonderes Velo. Ein älteres Modell, von einem wahren Profi repariert und an meine Ansprüche angepasst. Thomas ist ein alter Freund meiner Familie. Alte Velos, die er aus der Mulde holt oder geschenkt bekommt, flickt er wieder zusammen oder baut neue aus den Einzelteilen. Um anderen eine Freude zu machen und einfach, weil es seine Leidenschaft ist. Das merkt man dann auch, ich fahre mit meinem Velo schon mehr als ein Jahr und alles läuft perfekt! Die Bremsen ziehen wie am ersten Tag, der Dynamo spendet nach wie vor Licht und das Körbchen hält auch, wenn ich es mit einigen Kilos belade. Es ist einfach ein gutes Gefühl, ein einzigartiges Velo zu besitzen, das aus verschiedensten alten Teilen aufwändig und liebevoll zusammengebaut wurde, die sonst weggeworfen worden wären.


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Stories for future wurde von Moritz Jäger und Gabi Hildesheimer von Tsuku ins Leben gerufen. Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt das Projekt mit einem finanziellen Beitrag. Weitere Interessenbindungen bestehen nicht.

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