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Ich hatte schon immer diesen Tick: Von meinem ersten Sackgeld mit sechzehn Jahren habe ich ein Autoheftli gekauft, «Auto Motor und Sport». Ich habe Autos sehr gerne, beschränke mich dabei aber mehr oder weniger auf eine platonische Liebe.

Meine erste Stelle nach dem Studium hatte ich bei einem amerikanischen Automobilkonzern in der Europazentrale. Ich durfte dann für die Firma nach Kalifornien, dort gab es damals einen Riesenhype für VW-Käfer und vor allem Cabrios. Ich hatte mir schon als Kind gesagt, wenn ich einmal gross bin, kaufe ich ein Käfer-Cabrio. Dann habe ich mir also tatsächlich ein schönes weisses mit einem schwarzen Dach für 3000 Dollar gekauft und nach meinem Aufenthalt in die Schweiz transportieren lassen. Ich habe es bis heute, seit bald vierzig Jahren. Es ist das einzige Auto, das ich je hatte. Es hat jetzt 96’000 Meilen auf dem Tacho. Zur Arbeit komme ich mit dem Velo. Es hat schon Jahre gegeben, wo ich keinen Kilometer gefahren bin. Aber normalerweise machen wir im Sommer eine kleine Schweizerreise, mit Pässen und so. Dann wird es wieder für ein Jahr weggestellt. Also das Auto selber finde ich voll ok, auch als umweltbewusster Mensch, wenn es vernünftig eingesetzt wird.  Die Heftli kaufe ich immer noch auf Papier. Es gäbe sie elektronisch, aber das ist leider wirklich nicht der gleiche Spass. Bevor ich sie nach vielen Jahren entsorge, mache ich immer noch eine letzte Kontrolle, ob es nicht doch noch einen Artikel drin hat, den ich behalten will.

Diese Story wurde im Rahmen der Serie Stories für Züri gesammelt.

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Stories for future wurde von Moritz Jäger und Gabi Hildesheimer von Tsuku ins Leben gerufen. Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt das Projekt mit einem finanziellen Beitrag. Weitere Interessenbindungen bestehen nicht.

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