Das Thema Asyl und Flüchtlingsbetreuung begleitet mich mein ganzes Leben. Als ich für den Grossrat kandidierte, bekam ich ein Telefon von einem Mann, der von mir wissen wollte, wie ich zu den vielen Asylbewerbern stehe. Je nachdem bekäme ich seine Stimme. Es folgte ein Sermon von: Die nützen uns doch nur aus, seien keine echten, sondern die meisten nur Wirtschaftsflüchtlinge, viel zu viele etcetera. Ich sagte ihm, dann dürfe er mich nicht wählen, ich sei da absolut nicht seiner Ansicht und ich erzählte ihm von den kurdischen Männern, die ich damals betreute. Na ja, eine Stimme weniger dachte ich, als das Gespräch beendet war. Etwa zwei Stunden später läutete es und an der Tür stand dieser Mann mit zwei grossen Säcken Frotteewäsche und Kleidern. «Für diese Kurden», brummte er und ging wieder. Keine Ahnung, ob er mich schlussendlich gewählt hat.
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