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In Basel, wo ich früher wohnte, sind bepflanzte Baumrabatten ganz normal. So nennt man die offenen Flächen rund um Strassenbäume. Anwohnerïnnen selbst können dort für eine solche Rabatte eine Patenschaft übernehmen und nach ihren Wünschen bepflanzen. Von meinem früheren Zürcher Wohn- und heutigen Arbeitsort an der Josefstrasse schaue ich schon seit Jahren auf eine unbepflanzte Stelle, die leider sehr oft als Sperrmülldeponie benutzt wird. Man könnte solche Flächen doch auch hier bepflanzen. Für Schmetterlinge, Bienen, Spinnen und mehr kleine Tiere wären es Oasen im Asphalt. Die Anwohnerinnen könnten ihre Lust am Gärtnern ausleben und die Leute im Vorbeigehen die Schönheit geniessen.

Die Basler Idee habe ich deshalb den Quartierverantwortlichen der Stadt Zürich vorgestellt. Man hatte dort aber Bedenken, dass die Bäume Probleme bekommen, wenn man im Wurzelbereich Löcher gräbt und dass die neuen Pflanzen auch eine Konkurrenz fürs Wasser sind. Das ist offenbar dann kritisch, wenn die Bäume gross sind und ihre Wurzeln bis dicht an die Oberfläche kommen. Und zudem müsste man für ein solches Projekt auch ein Budget vorlegen, das die Stadt bewilligen kann und will. Erst bei diesem Gespräch wurde mir richtig klar, dass ich weiter oben in der Hierarchie ansetzen musste. Jedenfalls gab es bei diesem ersten Versuch keine Bewilligung.

Einige Zeit später habe ich die Idee aus der Schublade geholt und dachte, ich probier’s nochmals. Weil ich herausfinden wollte, ob das nur persönliches Wunschdenken ist, habe ich die Leute befragt. Gefällt euch die Idee? Das Echo war sehr positiv, die meisten sagten, dass sie so ein Projekt gerne unterstützen würden. Also habe ich ein Konzept geschrieben, in dem ich versuchte, das Potential der Idee aufzuzeigen, und bin damit zum Quartierverein. Dort war man der Idee gegenüber auch grundsätzlich positiv eingestellt, man suchte sowieso gerade nach Ideen, wie man das Quartier beleben könnte. Dass die Initiative von einem ehemaligen Anwohner kam, begeisterte sie zusätzlich. Sie unterstützten mich und vermittelten mir einige nützliche Kontakte. Dann habe ich das Konzept an den Verantwortlichen der Stadt für Parkanlagen geschickt und der gab grünes Licht. Von da an ging es zügig vorwärts. Das Ganze wurde als Pilotprojekt für zwei Jahre aufgezogen, danach will man evaluieren, ob es weitergeht.

Jetzt finde ich es wunderbar, dass es ganz konkret losgeht. Es hat heute viel Leben auf der Strasse, die einen sind schon am Gärtnern und Passantïnnen bleiben stehen, sind neugierig, was da gerade passiert. Die Leute tauschen sich über das Projekt und auch schon über ihre Ideen und Erfahrungen aus. Ich sehe viele fröhliche Gesichter, auch solche, die ich nicht kenne. Das ist ja, was ich mir gewünscht hatte, und jetzt passiert es so schnell. Bis der andere Wunsch erfüllt wird, dass alles schön bunt ist und Tiere herumkrabbeln und zu den Blüten fliegen, wird es natürlich noch ein Weilchen brauchen. Insgeheim träume ich davon, dass alles so gut funktioniert, dass die Natur sich sehr bald schon im ganzen Stadtgebiet ausbreiten darf.

Mehr zum Projekt Baumpatenschaften findet ihr in dieser Geschichte!

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